Dienstag, 20. September 2011

Der letzte Ferientag


Es war am letzten Tag bevor nach den viel zu kurzen Sommerferien die Schule wieder begann. Tim’s Mama dachte, um Tim den Schulanfang zu versüßen, könnten sie zusammen in den Zoo gehen. Also die Mama gemeinsam mit Eva, der Schwester und Tim. Der Papa musste schon wieder arbeiten und hatte keinen Urlaub mehr.
Tim freute sich riesig. Die Sommerferien hatten sie zum Teil in Italien und bei den Großeltern verbracht. Deshalb blieb keine Zeit für einen Zoobesuch. Aber jetzt konnten sie den endlich nachholen! „Cool!“, freute er sich. „Sind die Eisbären wieder da?“, wollte er wissen. „Und die Löwen?“ Wie ein Indianer, der um einen Marterpfahl herumtanzt, so wirbelte Tim um seine Mama herum. „Lass mich leben!“, lachte sie, als Tim ausgelassen an ihrem Pullover zog. Sie löste sich von ihrem Sohn. „Wenn du mich erdrückst, wird’s nichts mit dem Zoobesuch!“
Das sah Tim ein.
Die kleine Eva verstand noch nicht so ganz, weshalb Tim so ausgelassen war. Hauptsache sie konnte mit der Mama unterwegs sein. Im Zoo ging sie ganz folgsam an Mamas Hand, während Tim herumsauste, als hätte ihm einer der Zoowärter ein paar Flöhe in die Jeans gesteckt.
Die Sonne schien. Das Licht überzog den schön gestalteten Park wie Vanillesoße einen leckeren Schokoladenpudding. Sie schlenderten zwischen Bären, Kamelen, Elefanten, und Wildpferden herum. Sogar Krokodile, Leoparden und Nashörner waren zu sehen.
In der Nähe des Raubtiergeheges kletterte Tim auf die Umrandung. Unten lauerten zwei hungrige Löwen auf Beute. Die Mama rief noch: „Komm sofort hierher!“ Im selben Moment zog Eva heftig an ihrer Hand und setzte sich in die andere Richtung in Bewegung. „Warte!, die Mutter holte  ihr braves blondes Mädchen gleich wieder zurück. „Wir schauen mal wo der Tim ist“. Doch den hatte der Erdboden verschluckt. Dort wo er gerade noch stand, war niemand mehr!!
Tim hatte sich inzwischen überlegt: „Die Löwen sind viel zu weit weg. Ich möchte sie gerne von ganz nahe sehen.“ Deshalb stieg er über die Mauer. Auf der anderen Seite gab es einen kleinen Vorsprung, direkt über den Raubkatzen.  Auf dieser kleinen Mauer balancierte er jetzt, um die Löwen möglichst gut sehen zu können. Diese lagen schläfrig in der Sonne und schienen ihren kleinen Besucher noch nicht registriert zu haben.
Tim schaute ihnen eine Weile zu. Da erhob sich der männliche Löwe, er öffnete sein Maul, um ausgiebig zu gähnen. Tim sah seine scharfen Zähne ganz deutlich. Dann stieß der Löwe ein lautes Gebrüll aus. Beinahe wäre Tim vor Schreck ins Gehege geplumpst. Darum kletterte er ganz schnell wieder über die Mauer und fiel dabei direkt in die Arme seiner Mutter.
„Was machst du bloß für Sachen!“, kommentierte die Mama fassungslos. „Mach das nie wieder!“ Doch das hatte Tim auch nicht vor.


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