„Hurra, hurra, es regnet wieder!“, murmelte der Regenwurm vor sich hin und badete genussvoll in einer Pfütze. „So ist’s schön.“ Er freute sich. Es gab doch nichts schöneres, als Dauer-Regenwetter.
Das fand auch Eva, die mit ihrer Mutter gerade vom Kindergarten nach Hause kam. Die Mutter öffnete die Autotür, löste die Anschnalle vom Kindersitz und schon quetschte sich Eva an der Mama vorbei nach draußen. Es schüttete. Nussgrosse Tropfen platschten ihr ins Gesicht.
„Eva!“, rief die Mutter. „Komm unter meinen Schirm. Du wirst pitschnass!“
Doch das kümmerte das Mädchen nicht. „Regen ist schön!“, behauptete sie und streckte ihr Gesicht den tief hängenden Wolken entgegen. Sie öffnete den Mund, streckte die Zunge heraus. und schnappte nach den Tropfen. Das war ein lustiges Spiel!
„“Jetzt kommt schon, du wirst ja krank!“, forderte die Mutter, während sie das Auto abschloss.
Widerstrebend schlüpfte Eva unter den Schirm.
Der Regenwurm ließ sich von den Menschen nicht stören. Wenn sie kamen, versteckte er sich schnell in irgendwelchen Ritzen, damit er nicht versehentlich zertrampelt wurde. Doch jetzt war er nicht schnell genug.
Eva platschte in die Pfütze. Ein Schwall dreckiges Wasser traf Mamas Hose. Die girrte„iiiiih!“ und sprang wie ein aufgescheuchter Gockel zur Seite. Der Regenwurm kam in Bedrängnis, weil Evas Schuh seine Schwanzspitze streifte.
„Heh!“, gurgelte er erstickt. „Du bringst mich um.“ Leider hörte ihn Eva nicht. Außerdem verstand sie die Wurmsprache nicht.
Da – im letzten Moment, sah sie den armen Wurm. Schnell trat sie mit ihrem Fuß zurück. „Rasch, wir müssen ins Haus!“ Mama zog Eva von der Pfütze weg.
Da deutete die Tochter auf das Tier. „Schau mal, ein Regenwurm!“
Die Mama verzog angeekelt ihr Gesicht. Auf Würmer stand sie nicht besonders.
„Jetzt komm schon!“, sie schob ihre Tochter vor sich her.
„Dem armen Regenwurm ist bestimmt kalt!“, sorgte sich Eva und machte Einen Satz auf die Pfütze zu. „Ich nehm ihn mit ins Haus!“
Erschrocken sah die Mutter ihre Tochter an. „Das fehlte noch. Nein. Würmer gehören nach draußen. Denen ist auch nicht kalt. Sie leben in der Erde. Da ist es schön warm und sie sind nützlich.“
„Wieso nützlich? Was machen die denn da?“
„Sie lockern die Erde auf. Das ist wichtig, damit die Pflanzen genug Wasser bekommen. Und dann geht es den Pflanzen gut.“
Ganz überzeugt war Eva davon nicht. Sie wollte sich gerade nach dem Regenwurm bücken. Doch der wartete nicht mehr lange, sondern er verschwand ganz schnell im warmen Erdboden!
Auf den nächsten Seiten gibt es noch mehr Vorlesegeschichten für Kinder
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