Nikolaus: Der historische Nikolaus stammte aus Patara
Vor vielen hundert Jahren lebte in Patara in der Türkei ein
junges Ehepaar, das sich sehnlichst ein Kind wünschte. Die jungen Leute hatten
viel Geld und konnten sich damit große Wünsche erfüllen, nur den einen nicht,
nämlich den Wunsch nach einem Kind. Deshalb beteten sie viel und schließlich
erhörte Gott ihr Gebet. Sie bekamen einen Sohn, den sie Nikolaus nannten. Die
Eltern ließen ihren Sohn viel lernen. Sie erzogen ihn zu einem gerechten und
furchtlosen jungen Mann. Er erfuhr alles Wichtige über das Christentum. Damals
war dieser Glaube noch ziemlich neu und gläubige Menschen wurden von der
Obrigkeit sehr misstrauisch beobachtet. Trotzdem erzogen die Eltern ihren Sohn
in diesem Glauben. Es war keine sichere Zeit, in die Nikolaus hineingeboren
worden war. Krankheiten und tödliche Seuchen gehörten zum Alltag. Als dann die
Pest ausbrach, erkrankten auch seine Eltern an dieser schweren Krankheit. Sie
starben, als Nikolaus noch sehr jung war.
Er hatte einen Onkel, der sich nach dem Tod der Eltern um
Nikolaus kümmerte. Der Onkel bekleidete das Amt eines Bischofs. Als Nikolaus
ein junger Mann geworden war, weihte ihn sein Onkel zum Priester. Von seinen
Eltern hatte Nikolaus sehr viel Geld geerbt. Doch er selbst lebte sehr sparsam.
Da jedoch zu dieser Zeit viele Menschen nicht einmal das Notwendigste zum
Überleben hatten, unterstützte er sehr gerne die Armen. Er hatte ja genug. So
dachte Nikolaus.
Nikolaus setzte sich für die Armen ein
Eines Tages hörte er von einem Mann, der über Nacht sein
ganzes Geld verloren hatte. Dieser Mann war Vater von drei Töchtern und musste
von jetzt an ein Leben in völliger Armut fristen. Die Töchter lebten von einem
Tag zum anderen buchstäblich von der
Hand in den Mund. Dem Vater fehlte auch das Geld, um sie verheiraten zu können.
Damals benötigten Eltern für ihre Töchter eine sogenannte „Mitgift“, wenn sie
heirateten. Dazu gehörten Geld, oder auch Wertgegenstände, die einen gewissen
Reichtum darstellten. Umso größer die „Mitgift“ war, umso wahrscheinlicher war
es, einen Mann zu bekommen, der einer Frau ein gesichertes Leben bieten konnte.
Als Nikolaus von der Not des Mannes erfuhr, schlich er sich heimlich zu dessen
Haus. Er warf dort ein Säckchen mit Geld ins Fenster. Als die Familie am
nächsten Tag das Geld fand, war die Freude groß. Der Vater konnte die älteste
Tochter nun doch gut verheiraten. Nikolaus freute sich ebenfalls und wiederholte
seine gute Tat noch zweimal, damit auch die beiden anderen Töchter verheiratet
werden konnten.
Nikolaus: Der historische Nikolaus war Bischof von Myra
Nikolaus half gerne, wenn andere in Not waren. Doch er
wollte dabei nicht erkannt werden. Denn Nikolaus war ein bescheidener Mensch.
Trotzdem blieben seine guten Taten nicht unentdeckt. Deshalb floh Nikolaus in
ein Kloster. Eine Zeitlang gelang es ihm, sich dorthin zurückzuziehen. Man
übertrug ihm die Leitung und Nikolaus war zufrieden. Doch als es darum ging,
einen Nachfolger für den Bischof von Myra zu finden, konnten sich die Menschen auf
keinen Nachfolger einigen. Dann beschlossen die Verantwortlichen, denjenigen
zum Bischof zu wählen, der am nächsten Morgen als erster das Gotteshaus
betreten würde. Dieser Erste war Nikolaus, denn er war es gewöhnt, schon kurz
nach Mitternacht aufzustehen und das Gotteshaus zur Anbetung aufzusuchen. Sofort wurde er bedrängt, die Wahl zum Bischof
anzunehmen. Nikolaus wollte ablehnen. Doch die Menschen drängten ihn so sehr, dass
er das Amt schließlich doch noch annahm. So wurde Nikolaus zum Bischof von
Myra. Mit ihm hatten die Christen einen guten Mann gefunden, der ihnen immer
wieder Halt gab. Es war eine Zeit, in der Christen um ihres Glaubens willen
verfolgt wurden. Sie hatten es nicht leicht, sich als Christen zu bewähren.
Doch Nikolaus lebte jeden Tag Nächstenliebe vor. Seine Hilfe gegenüber den
Armen und in Not Geratenen ist bis heute unvergessen geblieben. Darum feiern
wir noch immer seinen Namenstag und erinnern uns jedes Jahr daran, dass er
großzügig und freigebig gegenüber anderen war. Deshalb gibt es bis heute am 6.
Dezember den Brauch, die Kinder vom Nikolaus beschenken zu lassen.
auch bei Amazon erhältlich:
(verschiedene Weihnachtserzählungen)
(Die Weihnachtsgeschichte aus der Sicht des Esels erzählt)
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